Warten auf Wasserstoff für die Gasheizung wenig sinnvoll
Das sagt das EBZ zur „Wasserstoffheizung“
Ist das Heizen mit Wasserstoff eine sinnvolle Möglichkeit, um in Zukunft klimaneutral zu heizen? Wohl sehr wahrscheinlich nicht. Der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschland (eaD) hat im verlinkten Positionspapier deutlich Stellung bezogen. Als Verbandsmitglied steht das EBZ hinter den darin getroffenen Aussagen. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Inhalte des Papiers für Sie zusammen:
Warum Wasserstoff keine sinnvolle Alternative darstellt:
- Grüner Wasserstoff ist aktuell und auch auf absehbare Zeit ein knappes Gut, ihn herzustellen benötigt große Mengen an grünem Strom. Der vorhandene Wasserstoff wird vor allem dort benötigt werden, wo es nicht anders geht: in bestimmten Industriezweigen, für den Schiffs- und Flugverkehr, sowie in Gaskraftwerken, die einspringen, wenn durch Sonne und Wind nicht genug Strom erzeugt werden kann. Ihn trotz energetisch sinnvolleren Alternativen zu verheizen ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch ökologischer Sicht nicht sinnvoll.
- Heizen mit Wasserstoff wird aus verschiedenen Gründen sehr teuer. Gerade wenn parallele Strukturen (Stromnetz, Wasserstoffnetz und Wärmenetze) ausgebaut und betrieben werden, entstehen insgesamt und auch für jeden einzelnen höhere Kosten.
- Mit der Wärmepumpe existiert bereits eine erprobte und ausgereifte Technologie zum umweltfreundlichen Heizen. Mit der Energie, die benötigt wird, um ein Gebäude mit Wasserstoff zu beheizen, könnten vier Gebäude mit einer Wärmepumpe beheizt werden. Damit ist die Wärmepumpe auch in den meisten Altbauten die energetisch sinnvollere Option.
Des Weiteren gilt:
Die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden sollte immer der erste Ansatzpunkt zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden sein. Denn die nachhaltigste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss!
Fazit:
Das Heizen mit Wasserstoff wird an vielen Stellen als Zukunftstechnologie beworben. Betreiber von Gasunternehmen wollen ihre Kunden so möglichst lange am Gasnetz halten, andere wollen die Bürgerinnen und Bürger davon überzeugen, dass mehr oder weniger alles so bleiben kann, wie es ist. Doch das Warten auf den grünen Wasserstoff für die Heizung kann sich als teure Sackgasse erweisen. Da sich nach und nach immer mehr Menschen für die energetisch sinnvollere Variante der Wärmepumpe entscheiden, müssen Gas- bzw. Wasserstoffleitungen von immer weniger Kund:innen finanziell getragen werden. Aufgrund von mangelnder Wirtschaftlichkeit kann es deshalb auch dazu kommen, dass die Leitungen langfristig gänzlich außer Betrieb genommen werden.
Werfen Sie einen Blick in das Kurzpapier des eaD: