Diese Vorteile haben Sie durch den Austausch alter Fenster

Der Austausch alter Fenster bringt viele Vorteile mit sich: verbesserte Wärmeschutzeigenschaften, besserer Schallschutz, kein störender Luftzug mehr und ein frisches Erscheinungsbild. Das Fenster ist ein multifunktionales Bauteil, das sich aus der Verglasung und dem Rahmen zusammensetzt, beides ist in unterschiedlichen Qualitäten und Ausführungen am Markt vertreten.

Der Fensterrahmen
Fensterglas
U-Wert des Fensters
Randverbund oder warme Kante
Lüftung
Richtige Montage
Wärmebrücken beim Einbau
Rollläden

Der Fensterrahmen

Braucht man neue Fenster, muss man sich zunächst für ein Rahmenmaterial entscheiden. Es gibt Holzfensterrahmen, Kunststofffensterrahmen, Aluminiumrahmen oder Holz-Aluminiumrahmen. Jede dieser Varianten hat Vor- und Nachteile, Unterschiede ergeben sich im Design, Farbe, Statik, der Pflege und natürlich auch im Preis. Grundsätzlich lässt sich jedoch aus jedem dieser Materialien ein gutes und gedämmtes Fenster bauen.

Aluminiumrahmen

Rahmen aus Aluminium sind äußerst formstabil, leicht, langlebig und witterungsbeständig. Verschmutzungen lassen sich leicht entfernen. Allerdings sind die Dämmeigenschaften nicht so gut wie von Holz- oder Kunststoffrahmen.

Holz

Holzrahmen haben gute Dämmeigenschaften, sind sehr stabil und bei guter Pflege langlebig. Holzfenster gibt es aus verschiedenen Holzarten mit unterschiedlichen Oberflächenbeschichtungen und Farben. Sie werden im Neubau, der Sanierung und meist auch in denkmalgeschützten Gebäuden verwendet.

Holz-Alu

Die Verbindung der Materialien Holz und Alu sorgt für eine gute Wärmedämmung (Holzrahmen) und die Aluminiumdeckschale schützt den Rahmen vor Witterung und Verschmutzung. Auch bei diesen Fenstern kann man aus einer breiten Gestaltungspalette auswählen. Holz-Alu-Fenster werden oft für große Fensterelemente ausgewählt, weil sie für die hohen statischen Anforderungen besonders gut geeignet sind. Der Preis für Holz-Alu-Fensterrahmen ist höher als für Kunststoff- oder Holzfenster.

Kunststoff

Kunststoffrahmen sind langlebig und pflegeleicht. Sie haben gute Dämmeigenschaften und bieten ein gutes Preisleistungsverhältnis. Auch Kunststofffenster gibt es in unterschiedlichen Farben und Designs. Neben den reinen Kunststofffenstern gibt es, analog zu Holzfenstern auch das Kunststofffenster mit Aluminiumdeckschale.

Fensterglas

Fenstergläser haben sich in den letzten 50 Jahren stark entwickelt. Früher gab es nur Einfachverglasungen oder Verbundfenster, sozusagen 2 Fenster hintereinander. Daraus entwickelte sich die Isolierverglasung, ein Bauelement, bei dem 2 Scheiben einen Luftraum dicht abschließen. Mit der Wärmeschutzverordnung von 1978 wurde in Deutschland zunehmend Isolierverglasung eingebaut. Erst Ende der 1990er-Jahre entwickelte sich daraus die Wärmeschutzverglasung, die die Dämmwirkung der Fenster nochmal um 80 % erhöhte.

Wärmeschutzverglasung (WSV)

Im Unterschied zur Isolierverglasung wird der hermetisch abgedichtete Luftraum zwischen den verbundenen Scheiben der WSV nicht mit Luft, sondern mit isolierenden Edelgasen (meist Argon) gefüllt. Zusätzlich werden die Scheiben mit aufgedampften Metall-Beschichtungen ertüchtigt. Damit erreichen 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen Ug-Werte von 0,9-1,3 W/m²K. Wird die Wärmeschutzverglasung noch mit einer dritten Scheibe ausgestattet und damit der zu dämmende Zwischenraum vergrößert, erreichen die Gläser Ug-Werte  von 0,4 – 0,6 W/m²K.

Schallschutzverglasung

Fenster mit moderner Wärmeschutzverglasung erhöhen generell den Schallschutz. Insbesondere durch die umlaufenden Dichtungen in mehreren Ebenen wird die Übertragung des Luftschalls verringert. Schallschutzfenster sind im Gegensatz zu den normalen Wärmeschutzverglasungen asymmetrisch aufgebaut, das bedeutet, dass die 2 oder 3 Glasscheiben unterschiedliche Dicken haben und die Schallwellen unterschiedlicher Frequenzen unterbrechen. Wenn sich besondere Anforderungen an den Schallschutz stellen, sind Fensterberater oder auch Schallschutzexperten die richtigen Ansprechpartner.

U-Wert des Fensters

Generell gibt der U-Wert an, wie viel Wärme ein Bauteil (Wand, Dach oder Fenster) nach außen entweichen lässt. Je niedriger dieser Wert ist, desto besser ist das Bauteil gedämmt. Der U-Wert eines Fensters (Uw, aus dem englischen „window“ abgeleitet) setzt sich aus dem U-Wert des Rahmens und dem der Verglasung anteilig zusammen.
Der Uw-Wert ist der maßgebliche Wert für Förderprogramme und Berechnungen. Der Ug-Wert der Verglasung ist in der Regel besser als der des Rahmens (Uf), daher wirkt sich ein hoher Rahmenanteil oft nachteilig aus. Ein aktuelles Standardfenster hat einen Uw-Wert von 1,1. Bessere Fenster mit Uw-Werten von 0,7 bis 0,95 werden gefördert.

Randverbund oder warme Kante

Neben dem Rahmen und der Verglasung beeinflusst der Randverbund den U-Wert des Fensters. Als Randverbund wird der Abstandhalter zwischen den Gläsern bezeichnet, er ist klassisch aus Aluminium oder Edelstahl und wirkt wie eine kleine Wärmebrücke. Wird bei der Auswahl neuer Fenster auf einen verbesserten Randverbund geachtet, verbessert sich nicht nur der U-Wert, sondern es verringert sich auch das Risiko, dass sich an den Fensterrändern und Ecken Feuchtigkeit niederschlägt.

Lüftung

Alte Fenster, eingebaut vor 1995, sind nicht nur schlechter in den Dämmeigenschaften, sondern oft zieht es auch, weil die Dichtungen nicht funktionieren oder sich die Rahmen verzogen haben. Werden neue Fenster fachmännisch eingebaut, verschwinden diese unbeabsichtigten Dauerlüftungslöcher. Trotzdem muss die Raumluft regelmäßig erneuert und die Feuchtigkeit abgeführt werden. Regelmäßiges Stoßlüften (5–10 min) ist hierfür wichtig. Mit dem Öffnen gegenüberliegender Fenster, dem Querlüften, wird der Luftaustausch beschleunigt. Allerdings müssen die Fenster „groß“ geöffnet werden, durch gekippte Fenster ist der Luftaustausch gering und dauert lange. Dabei kühlen die umliegenden Wandflächen aus und nehmen die Feuchtigkeit aus der vorbeiziehenden warmen Raumluft auf. Zumindest in der Heizperiode sollte auf Kipplüftung verzichtet und regelmäßig stoßgelüftet werden.
Wird nicht regelmäßig gelüftet, wird es nicht nur muffig, sondern die Feuchtigkeit aus der Raumluft kann sich an kalten Oberflächen niederschlagen. Wird die Feuchtigkeit z. B. an den Fensterecken nicht regelmäßig aufgewischt und schlägt sich an einer kalten Außenwand hinter dem Schrank nieder, ist das die Grundlage für Schimmelpilze und Bauschäden.
Daher muss seit 2009 mit dem Einbau neuer Fenster auch ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 erstellt werden, das auf den Lüftungsbedarf hinweist und verschiedene Möglichkeiten aufzeigt, wie die korrekte Lüftung durchgeführt wird. Ziel der Norm ist, dass die Lüftung auch nutzerunabhängig funktioniert. Heute gibt es viele Möglichkeiten, die Fensterlüftung durch mechanische Lüftungssysteme zu unterstützen oder gar zu ersetzen. Diese werden im Kapitel Lüftung erklärt.

Richtige Montage

Die Montage von neuen Fenstern sollte vom Fachmann übernommen werden. Die Fenster müssen lotrecht und fachmännisch in der Wand befestigt werden. So können Winddruck und mechanische Kräfte gut aufgenommen und sicher in die tragenden Bauteile geleitet werden. Zudem soll das Fenster nach dem Einbau dicht an die umliegenden Bauteile anschließen. Dafür wird an 3 Ebenen abgedichtet, außen wird mit einem Dichtband der Anschluss wetter-  und schlagregendicht an die Fassade angeschlossen. Anschließend wird der Fensterrahmen eingebaut, die Fuge wird umlaufend und vollflächig ausgedämmt. Das ist nicht nur wichtig für den Wärmeschutz sondern auch für den Schallschutz. Von innen wird das Fenster dann noch mit einer Hinterfüllschnur und einer Versiegelung an die luftdichte Ebene, in den meisten Fällen den Putz, angeschlossen.

Wärmebrücken beim Einbau

Neue Fenster dämmen besser als alte und manchmal dämmen sie besser als die alte Wand. Generell gilt, dass Fenster und Fassade zusammenpassen sollten, um keine potentiellen Schwachstellen zu erzeugen. Hochgedämmte Fenster in einer alten, ungedämmten Fassade oder alte zugige Fenster in einem dicken WDVS passen auf Dauer nicht zusammen. Trotzdem kann es sinnvoll sein, kurz- oder mittelfristig einen solchen Zustand herzustellen, um organisatorische oder finanzielle Möglichkeiten auszuschöpfen. Ein Sanierungsplan kann helfen die Maßnahmen bestmöglich aufeinander abzustimmen. Es muss auf einen möglichst wärmebrückenfreien Einbau geachtet werden. Beim Fenstereinbau ergibt sich mit der Laibung eine konstruktive Wärmebrücke, die man mit verschiedenen Maßnahmen entschärfen kann. Entweder man setzt das Fenster weiter heraus, so dass es in der Ebene der Wärmedämmung liegt oder das Fenster sitzt bündig mit der alten Außenwand und der Blendrahmen wird mit etwa 2 cm überdämmt. Die häufigste Variante ist immer noch , dass das neue Fenster seine alte Position behält. Dann sollten mit der späteren Außendämmung die Laibungen ebenfalls 3-4 cm stark gedämmt werden, um die Wirkung der Wärmebrücke abzumildern.

Rollläden

Auch Rollläden verbessern im geschlossenen Zustand den Wärmeverlust durch das Fenster, allerdings sollte der Einbau und der Rollladenkasten selbst energetisch optimiert sein. Denn sie sind eine konstruktive Wärmebrücke und die Gurtführung ist oft nicht abgedichtet. Diese kann leicht durch winddichte Gurtführungen ersetzt und mit Dichtbürsten und Silikondichtungen abgedichtet werden. Die Rollladenkästen können mit speziellen Dämmplatten von innen ausgekleidet werden. Insbesondere wenn neue, enger gewickelte Rollladenpanzer zum Einsatz kommen, gibt es im Kasten Platz, um nachträglich die innenliegenden Kästen zu dämmen. Oder aber man ersetzt die alten innenliegenden Rollladen durch neue Vorbaurollläden, die in die Wärmedämmung der Fassade integriert werden können.